Montag, 31. Mai 2010

Das sind ja schöne Aussichten...

So, es gibt eine Aussicht fürs Wochenende.

Ich bin durch einen glücklichen Zufall an einen gealterten Rotwein aus Spanien gekommen. Einen 1988er. Prima. Wir haben den gleichen Jahrgang. Nach Profimeinung sollte er wohl bald getrunken werden und das tue ich am Wochenende.

Es ist übrigens ein:

"Miguel Torres Gran Coronas Reserva 1988"


Ich bin gespannt wie er schmeckt. Hoffentlich ist er noch einigermaßen aktiv. Man darf also gespannt sein =)

Und der Vierte folgt sogleich

Ich hab mir zum Abend des Eurovision Song Contest eine Flasche

"Freixenet Cordon Negro"
gegönnt.

Präsentiert wird er in einer komplett schwarzen, undurchsichtigen Flasche. Etikett und Silberfolie um den Korken: Ebenfalls schwarz. Edel schauts ja schon aus.

Also gut, Korken raus und den Cava rein ins Glas. Ah, sieht doch schon gut aus. Das Mousseux (ergo das wunderschöne Perlen der Kohlensäure) ist ziemlich kräftig, die Bläschen nicht arg so fein. Aller eher etwas gröber. Aber nicht unschön.

In der Nase zeigt sich dann eine schöne Hefenote, etwas Honig, klare, vordergründige Frucht. Elegant, aber nicht opulent. Auch nicht sehr tiefgründig. Eine Nase, mit der man sich nicht zu sehr beschäftigen muss.

Im Mund zeigt sich dann wieder das "Blubbern". Eine feines Prickeln, angenehm. Die Säure zeigt sich schön eingebunden, es ist hefig. Eigentlich rundum lecker. Ein guter Kinofilm der durch das Prickeln aufgewertet wird.

Einziger Nachteil: Da ich die Flasche, letztlich auch zum Sieg von unserer Lena, dann ganz verputzt habe, hat sich am nächsten Tag der Kopf nicht ganz rundherum wohl gefühlt. Auf Sekt, Cava & Co reagiert er wohl etwas allergisch.

Fazit: Ein schöner Sekt, allerdings habe ich mir bei einer derart eleganten Aufmachung mehr versprochen. Mehr Tiefgang, mehr Geschmack. Aber was solls? Für 7€ eigentlich voll zu empfehlen.

Freitag, 28. Mai 2010

Der 3. Streich...Die erste Weinbestellung

Moin Gemeinde.

Ich habe grade das erste Mal per Versandhandel Wein gekauft. Ich habe bei "Pinard de Picard" folgendes bestellt:

http://www.pinard-de-picard.de/katalog/wein/detail/80211.html

Bisheriger Pluspunkt: Als Neukunde werden einem die Versandkosten erlassen, was ich sehr kulant finde. Ansonsten wird eine Versandpauschale i.H.v 5€ erhoben. Finde ich auch noch absolut fair. Heute wurde bestellt, mal sehen wann es ankommt. Und was die Weine so halten.

Die meisten werden von PdP und vorallem Robert Parker, der olle Punkte"guru", als "eines der größten Schnäppchen der gesamten Weinwelt" tituliert. Ich bin gespannt, was es damit auf sich hat und werde selbstverständlich berichten.

Doch der 2. folgt sogleich...

Moin Gemeinde.

Es gibt wieder neues. Nachdem ich über 2 Tage den nachfolgenden Chianti getrunken habe, gibt es jetzt die Ergebnisse. Das Datenblatt habe ich einfach mal von der Mövenpick-Seite geklaut.

Hier mal der Link:

https://www.moevenpick-wein.de/cgi-bin/tradepro/shop/de/tradepro.cgi?func=det&wkid=7088361376800&rub=110042198&root=1100&artnr=1100151&pn=&sbeg=chianti+2006

Winzer: Fattoria Di Basciano / Masi Renzo

Land: Italien

Region: Toskana

Anbaugebiet: Chianti

Jahrgang: 2006

Rebsorte: Sangiovese


Farbe: tiefe, dunkelrote Farbe, fast schwarz undurchsehbar. Am Rand hin deutlich heller, helles kirschrot


Nase: Sehr präsente Holznase, vordergründige, kirschige Frucht, Ersteindruck doch ziemlich flach. Mit etwas Ruh ein der Nase dringt auch noch Cassis mit ein, es präsentiert
sich ein Kompott aus schwarzen Früchten (Sauerkirsch, Schwarzkirsch, Johannesbeere). Mit etwas Schwenk wird er doch in der Nase deutlich feiner, keine plumpe, audringliche
Frucht. Allerdings gesellt sich dazu noch etwas störender Alkohol, der das Frucht-Holz-Ensemble von hinten raus aus dem Gleichgewicht bringt und störend wirkt. Als ob in
der Oper die beiden Front-Sänger eine passable Leistung bringen, aber einer der Backgroundsänger schief und falsch singt. Unschön.

Tag 2: Kaum aus dem Kühlschrank, probeweise rein ins Glas: Weiterhin eine sehr intensive Nase, Viiel Tabak, etwas Zigarrenkiste (Holz+Tabak), deutlich herber als gestern.

Mit der richtigen Temperatur kommt etwas animalisch-weiches dazu. Eine sehr feine, fleischige Note. Wirklich lecker. Das Kompott bleibt auch weiterhin erhalten. Der Alkohol
hat sich weiter nach hinten verzogen. Ein rundes Ensemble. Die Sänger werden langsam zusammen warm.

Geschmack: Deutlich feiner, keine überbordene, opulente Fruchtbombe, eher eine feingliedrige Frucht, viiel Kirsch, etwas bonbonig-dropsig (ähnlich den roten Gummibärchen),
aber nicht störend oder süß. Es ist eher eine feine Fruchtsüße, die, zusammen mit dem Alkohol und dem Holz eine nette Arie spielt. Die Gerbstoffe sind allerdings echt gut
eingebunden, sie sind quasi nicht da. Ein Komparse, der nicht weiter auffällt. Ob er da ist oder nicht: Es würde keinem auffallen. Würde den Wein allerdings eher mit einem durchschnittlichen Blockbuster für die seichte Unterhaltung für zwischendurch sehen. Alles in allem gut, Actionszenen peppen das ganze immer wieder auf, aber ganz großes Kino sieht anders aus.

Nach knapp einer Stunde zeigt er sich von einer ganz anderen Seite. VIel fruchtiger, insich runder, geschlossener. So muss es sein. Die Frontsänge steigern sich langsam und
auch unser schief singender Background-Sänger reiht sich in das Ensemble mit ein. Kein Provinztheater mehr, sondern doch eher bessere Großstadt!

Tag 2: Direkt aus dem Kühlschrank zeigen sich die Tannine von ihrer härteren Seite, stark adstringierend. Aber dennoch bleiben sie recht weich. Mit der richtigen Wärme zeigt es sich dann richtig schön, ein voller Rotwein, runder, schwerer Körper, viel dunkle Frucht, weiche Tannine. Rundum gut. Unser Film entwickelt sich doch noch!


Abgang: Doch eher schnell vorüber. Auch an Tag 2: Viel zu kurz.

Fazit Tag 1. Ich hatte mir von einem meiner wenigen +/- 10€ Weine deutlich mehr erwartet, ich denke für den Preis gibt es deutlich besseres.

Fazit Tag 2: Der Wein zeigt am 2 Tag erst nochmal was er kann, er zeigt sich runder. Deutlich besser. 10€ war er auf jeden Fall wert.

Donnerstag, 27. Mai 2010

Der erste Streich...

So, wie angedroht: Es gibt den ersten GünstigWein. Auf riesigen Paletten im hiesigen Rewe angeboten, hüpfte eine Flasche "Donaulied" für sage und schreibe 0.99€ in die Tasche. Ein lieblicher Rotwein. Aus Mazedonien. "Qualitätswein mit geographischer Herkunft." Ja ne. Is' kla'. Also gut. Ab in den Kühlschrank und abends den Schraubverschluss geöffnet.

Nase: Surprise, surprise. Quasi kein Fehlton, relativ fehlerfrei. Was auffällt: Seeehr präsent ist von Anfang ein starker Duft nach Rapshonig. Hätte ich mehr in den Weißwein-Bereich eingeordnet, aber gut. Dazu gesellt sich noch ein plumper Holzton und ein doch recht flacher Erdbeerduft. Bisschen floral ist er auch noch. Irgendwann gesellt sich auch noch ein Muff-Fehler-Ton in die Reihe ein, der aber nicht sonderlich stört.

Mund: Aufgrund der Temperatur wird der Mund von erfrischender Erdbeere ausgefüllt, bisschen Holz dabei. Alles in allem flach, aber nicht sonderlich schlecht.

Abgang: Nicht vorhanden.

Fazit: Kann man haben, muss man aber nicht. Ich denke, ein Tipp des Etiketts kann man wohl berücksichtigen:

"Idealer Begleiter für gesellige Runden."

Stimmt. Im Sommer gekühlt eine angenehme Erfrischung, vielleicht einige Erdbeeren in eine große Schüssel, mehrere Flaschen Donau drauf und schon hat man eine leckere Bowle.

So, dann folgt zeitnah noch eine Verkostung eines besseren Roten. Man darf also weitergespannt sein.

Bis neulich.

Jerick
Moin Gemeinde.

Ein weiterer Blog im Bereich Wein. Weils so schön war, musste ja noch einer kommen.

Aber, ich fange vorne an. Wer bin ich und was will ich?

Wer ich bin: Ein 22-Jähriger Weinfan. Punkt. Mehr ist wohl nicht interessant.

Was ich will: Weine verkosten. Allerdings wird das kein weiterer "ich verkoste nur High-Price Weine" Blog werden, sondern, da studentisch geprägt, ein Blog mit einem breiten Repetoire. Ich werde hier wirklich alles verkosten. Preisgrenzen gibt es nicht. Nach oben zwar schon, was heißt, dass vorläufig keine besonders teuren Weine hier stehen werden. Über flüssige Spenden freue ich mich aber ;-)

Ich will hier, wie oben gesagt, alles verkosten. Ich will gucken, was Diskounterweine wirklich taugen. Und zwar nicht im Auge des Profis, sondern im Auge des Studenten. Der entweder schnell und günstig den Rausch will oder doch günstig genießen will. Ich will aber auch testen, was große Weine wirklich draufhaben. Sollte ich denn dann mal in den Genuss der oberen Preisklasse kommen, werde ich sie so objektiv wie möglich verkosten. Eine Verneigung vor besonders tollen, bekannten, großen oder teuren Weinen wird es hier nicht geben. Schmeckt er nicht, ist er durchgefallen. Ich werde aber auch so "kranke" Sachen wie "Wein und Currywurst (Pommes)" miteinander verbinden oder "Wein und Nutellabrot". Wer das nicht mag: Es steht jedem frei, nicht weiter zu lesen.

Wie oft werde ich posten? Ich versuche es natürlich so oft wie möglich zu aktualisieren. Da ich allerdings möglichst wenig unter der Woche zu trinken, gibt es Neuigkeiten vorallem am Wochenende.

Wie verkoste ich: Ganz normal. Ich mache kein Trara um die Gläser, Temperatur usw. Man kann um alles eine Wissenschaft machen, irgendwann bleibt aber der Genuss auf der Strecke. Das will ich vermeiden. Ich will meine Weine vorallem mit Spass verkosten, aber auch mit dem nötigen Ernst. Blumige Sprachbilder wirds geben, gleichzeitig will ich aber auch versuchen, die Weine zu umschreiben...Wie das aussieht, seht ihr ja gleich.

Punkte: Schweres Thema. Ich werde nicht ganz warm damit. Wenn ich Punkte vergebe, dann im 100-Punkte-System. Allerdings nicht nach Amiland-Schulnoten-Prinzip, sondern mit den vollen 100. Das heißt: 50 Punkte sind ein durchschnittlicher Wein. Fehlerfrei, man muss nicht lang drüber reden, er kann in gewisserweise Spass machen und vorallem braucht er keine Aufmerksamkeit. Und dann nach unten und oben jeweils gestaffelt.

Das wars auch eigentlich erstmal von meiner Seite. Wer Anregungen, Fragen etc hat: Einfach unten posten.