Freitag, 28. Mai 2010

Doch der 2. folgt sogleich...

Moin Gemeinde.

Es gibt wieder neues. Nachdem ich über 2 Tage den nachfolgenden Chianti getrunken habe, gibt es jetzt die Ergebnisse. Das Datenblatt habe ich einfach mal von der Mövenpick-Seite geklaut.

Hier mal der Link:

https://www.moevenpick-wein.de/cgi-bin/tradepro/shop/de/tradepro.cgi?func=det&wkid=7088361376800&rub=110042198&root=1100&artnr=1100151&pn=&sbeg=chianti+2006

Winzer: Fattoria Di Basciano / Masi Renzo

Land: Italien

Region: Toskana

Anbaugebiet: Chianti

Jahrgang: 2006

Rebsorte: Sangiovese


Farbe: tiefe, dunkelrote Farbe, fast schwarz undurchsehbar. Am Rand hin deutlich heller, helles kirschrot


Nase: Sehr präsente Holznase, vordergründige, kirschige Frucht, Ersteindruck doch ziemlich flach. Mit etwas Ruh ein der Nase dringt auch noch Cassis mit ein, es präsentiert
sich ein Kompott aus schwarzen Früchten (Sauerkirsch, Schwarzkirsch, Johannesbeere). Mit etwas Schwenk wird er doch in der Nase deutlich feiner, keine plumpe, audringliche
Frucht. Allerdings gesellt sich dazu noch etwas störender Alkohol, der das Frucht-Holz-Ensemble von hinten raus aus dem Gleichgewicht bringt und störend wirkt. Als ob in
der Oper die beiden Front-Sänger eine passable Leistung bringen, aber einer der Backgroundsänger schief und falsch singt. Unschön.

Tag 2: Kaum aus dem Kühlschrank, probeweise rein ins Glas: Weiterhin eine sehr intensive Nase, Viiel Tabak, etwas Zigarrenkiste (Holz+Tabak), deutlich herber als gestern.

Mit der richtigen Temperatur kommt etwas animalisch-weiches dazu. Eine sehr feine, fleischige Note. Wirklich lecker. Das Kompott bleibt auch weiterhin erhalten. Der Alkohol
hat sich weiter nach hinten verzogen. Ein rundes Ensemble. Die Sänger werden langsam zusammen warm.

Geschmack: Deutlich feiner, keine überbordene, opulente Fruchtbombe, eher eine feingliedrige Frucht, viiel Kirsch, etwas bonbonig-dropsig (ähnlich den roten Gummibärchen),
aber nicht störend oder süß. Es ist eher eine feine Fruchtsüße, die, zusammen mit dem Alkohol und dem Holz eine nette Arie spielt. Die Gerbstoffe sind allerdings echt gut
eingebunden, sie sind quasi nicht da. Ein Komparse, der nicht weiter auffällt. Ob er da ist oder nicht: Es würde keinem auffallen. Würde den Wein allerdings eher mit einem durchschnittlichen Blockbuster für die seichte Unterhaltung für zwischendurch sehen. Alles in allem gut, Actionszenen peppen das ganze immer wieder auf, aber ganz großes Kino sieht anders aus.

Nach knapp einer Stunde zeigt er sich von einer ganz anderen Seite. VIel fruchtiger, insich runder, geschlossener. So muss es sein. Die Frontsänge steigern sich langsam und
auch unser schief singender Background-Sänger reiht sich in das Ensemble mit ein. Kein Provinztheater mehr, sondern doch eher bessere Großstadt!

Tag 2: Direkt aus dem Kühlschrank zeigen sich die Tannine von ihrer härteren Seite, stark adstringierend. Aber dennoch bleiben sie recht weich. Mit der richtigen Wärme zeigt es sich dann richtig schön, ein voller Rotwein, runder, schwerer Körper, viel dunkle Frucht, weiche Tannine. Rundum gut. Unser Film entwickelt sich doch noch!


Abgang: Doch eher schnell vorüber. Auch an Tag 2: Viel zu kurz.

Fazit Tag 1. Ich hatte mir von einem meiner wenigen +/- 10€ Weine deutlich mehr erwartet, ich denke für den Preis gibt es deutlich besseres.

Fazit Tag 2: Der Wein zeigt am 2 Tag erst nochmal was er kann, er zeigt sich runder. Deutlich besser. 10€ war er auf jeden Fall wert.

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