Montag, 20. August 2012

Champagner...mal anders


Mal was anderes. Eine Rezension. Diesmal kein Wein, ein Buch solls werden. Ich habe mir aus einer nicht definierten Lust und Laune heraus beim bekannten Online-Buchhandel folgenden Schmöker gekauft:
Champagner Guide, Richard Juhlin.

Gut, ich gebe von Anfang an zu: Ich habe mich bisher (zu) selten mit Champagner befasst. Das soll sich ändern. Daher wusste ich bis dato nicht, das Juhlin scheinbar „einer der profundesten Kennern der Materie ist“. Aha, wieder einen Experten kennen gelernt.
Damit fängt das Buch auch leider an. Im Vorwort spricht er gefühlt recht häufig davon, dass er ein anerkannter Experte ist usw. Zieht sich auch so immer wieder durch.

Themen des Buchs sind der Champagner selber (Herstellung und Co), der Einkauf und die richtige Lagerung. Hernach folgt eine recht detaillierte Beschreibung der Champagne mit Reisezielen und Vorschlägen für Reiserouten. Schon nicht schlecht. Es fehlen auch nicht die obligatorischen Hotel/Restaurant Empfehlungen. Allerdings stößt es mir persönlich sauer auf, dass quasi nur Spitzengastronomie (Menuepreise im Schnitt bei 80/90€) und hochwertige Hotels empfohlen werden. Selbstredend, für viele ist eben ein Zimmer für 150€/Nacht nicht viel, aber ebenso viele bringen das eben nicht auf. Ich zum Beispiel. Egal, die Empfehlungen lesen sich dennoch sehr angenehm und wer weiß, wann man in die glückliche Lage kommt, auf eben diese Empfehlungen zurück zu greifen.

Das wars im Großen und Ganzen auch schon mit dem ersten Teil des Buches. Der hat sich überdies schnell, flüssig und angenehm gelesen.

Danach kommt der Hauptakt. Die Weingüter an sich. Von A-Z aufgelistet sind die 2454 namhaftesten Erzeuger. Eine ganze Menge und man findet wirklich gefühlt alles (wichtige).
Die Güter sind kurz (und manchmal auch lang) beschrieben, die Geschichte, die Lagen, die Rebsorten werden umrissen. Ebenso die Herstellung der Weine und manchmal auch eine Beschreibung der Champagner-Stilistik.
Die einzelnen Champagner werden nicht beschrieben. Lediglich die Rebsorten Zusammensetzung und die Bepunktung von Juhlin. Das wars. Zwar Bepunktet er von 0-100, was ich persönlich sehr gut finde, halte es aber als Einkaufs“guide“ in der Hinsicht für zu knapp. Mich im Handel oder beim Interneteinkauf nur auf die Benotung eines einzelnen Experten zu verlassen…uff. Ich bin ein großer Fan kurzer, präziser Verkostungsnotizen,  wenn sie als Einkaufsführer oder Anhaltspunkt dienen sollen. Möchte man hingegen die Verkostungsnotizen der „#1“ lesen, darf man gerne sich hier anmelden und die Club-Gebühr entrichten:


Na, ich verzichte dankend.

Fazit: Um einen Überblick und erste Bewertungen zu bekommen, ist das Buch wirklich gut. Als Nachschlagewerk interessant und wenn man einfach unvoreingenommen den Mann als Experten sieht, können auch die Bewertungen hilfreich sein! Möchte man sich hingegen tiefer mit der Materie Champagner befassen, ist es nicht zu empfehlen.

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